Neuromtorisches Lernen

Die Kosten des NML werden von der Stadtgemeinde Spielberg getragen.

Neuromotorisches Lernen (NML) Sportwissenschaftliche Definition


NML ist eine Unterrichts,-Lehr- und Ausbildungsmethode im Bereich Bewegung – Sport/Lernen, die gleichermaßen die motorische/ koordinative und kognitive/soziale Entwicklung beeinflusst. NML soll die Leistungsfähigkeit des Gehirns verbessern, und zwar durch immer wieder neue Bewegungsanforderungen in Verbindung mit kognitiven Reizen, die gleichzeitig wahrgenommen, verarbeitet und umgesetzt werden müssen. Durch die differenzierten, variierten und kombinierten Bewegungsabläufe wird das Gehirn immer wieder vor neue Aufgaben gestellt und lernt daraus, effektive Lösungen zu finden.

Bewegung ist das Tor zum Lernen

Wir haben bei der Geburt mehr als 100 Millionen Nervenzellen. Damit sie funktionsfähig werden, müssen sie erst miteinander verbunden werden. Diese Vernetzung ist aktivitätsabhängig. Nur durch Aktivitäten werden Nervenwachstumsfaktoren gebildet und Gehirnstrukturen festgelegt. Daher sind Bewegungsreize Wachstumsreize fürs Gehirn.

„Wir können uns nicht deshalb so gut bewegen, weil unser Gehirn so gut entwickelt ist, sondern unser Gehirn ist deshalb so gut entwickelt, weil wir uns bewegen.“ (Andrea Arnold)

So wird Wissen gespeichert:
10% durch Lesen 50% durch Sehen und Hören
20% durch Hören 80% durch selbst Sagen
30% durch Sagen 90% durch selbst Tun

Die NML Methode mit ihren koordinativ anspruchsvollen Bewegungsabläufen, spricht viele Areale und neuronale Netzwerke des Gehirns an, die das Motorische Lernen, die Aufmerksamkeit sowie die Konzentrationsfähigkeit begünstigen und ist vor allem für die Entwicklung und Förderung der Exekutiven Funktionen von großer Bedeutung.

Exekutive Funktionen: Sind die geistigen Fähigkeiten, mit deren Hilfe wir unsere Emotionen, unsere Gedanken und unser Handeln steuern.

Die 3 Systeme, Arbeitsgedächtnis, Inhibition und kognitive Flexibilität, bilden zusammen – jedoch unabhängig voneinander – die exekutiven Funktionen, die den Menschen zur Selbstregulation befähigen.

Das Arbeitsgedächtnis ermöglicht uns, Informationen zu speichern und mit ihnen zu arbeiten Mit Hilfe der Inhibition sind wir in der Lage, spontane Impulse zu unterdrücken sowie die Aufmerksamkeit willentlich zu lenken und Störreize auszublenden – sich nicht ablenken lassen und länger auf eine Sache konzentrieren zu können.

Die kognitive Flexibilität ist die Fähigkeit, den Fokus der Aufmerksamkeit zu wechseln, sich schnell auf neue Situationen einzustellen und neue Lösungen zu finden. Sie führt auch zu einem besseren Sozialverhalten.

Gut ausgebildete exekutive Funktionen stärken zudem auch die kindliche Resilienz (= psychische Widerstandsfähigkeit gegenüber Belastungen und schwierigen Lebenssituationen (Entwicklungsrisiken)) und weisen einen höheren Zusammenhang zur Schulleistung auf als der IQ.

Prof. Diplom Sportlehrer Gerhard Judmayer
Sportpädagoge, Trainingswissenschaftler
06767086151 gerhard.judmayer@nml.academy